Deutschland aus der Sicht eines Amerikaners

Auch wenn ich momentan nicht in Deutschland bin, so bekomme ich hier in der Volksrepublik China doch ein wenig von dem mit, was in der Heimat so abgeht. Bis jetzt habe ich von Deutschen und Auslaendern auch durchweg positives sehen, lesen und hoeren koennen. Selbst ein amerikanischer Kunde hat letztens an eine Mail “I like Germany at this stage to reach the finals…” gehangen. Genauso habe ich sogar im GISUser Weblog das Beileid des Authors zum verlorenen Halbfinale entdecken koennen: Artikel

Soeben im Spiegel entdeckte ich dann auch 2 Artikel von Marc Young, wiederum ein Amerikaner, der wohl zur Zeit in Berlin weilt, um ueber Deutschland rund um die WM Kommentare abzugeben.
1. Germany’s New Attitude – KLINSMANN’S REAL VICTORY
2. Germany Flies the Flag – LETTER FROM BERLIN

Ich empfinde all diese “Outings” als Kompliment fuer Deutschland, die WM und die Menschen schlechthin. Bis jetzt kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen, dass es eigentlich immer von Vorteil ist, zu sagen, Deutscher zu sein. Ich persoenlich habe noch keinen kennengelernt, der in der Hinsicht eher unfreundlich reagiert hat. Es gibt beispielsweise Amerikaner, die es (hier) bevorzugen lieber vorzugeben aus Kanada zu kommen statt aus den Vereinigten Staaten. Von den Japanern moechte ich gar nicht erst anfangen.

Die pessimistische und sich selbst-schlecht-mach Einstellung habe ich sowieso nie teilen koennen. Es ist mir einfach zuwider, das Glas als halb leer zu betrachten. Ich hoffe, dass sich dies nun langsam aendern kann und wir ein bisschen aufgeschlossener und aufgeklaerter mit uns selbst und der Vergangenheit umgehen. Zeit wird es, denn ein Land und dessen Bild in der Welt wird repraesentiert durch die Tugenden seiner Bevoelkerung.

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5 Replies to “Deutschland aus der Sicht eines Amerikaners”

  1. ich liebe deutsche land! ich liebe deutsche land! ich….liebe….deutsche land!

    ich finds eh toll hier in deutschland und unbedingt weg will ich eigentlich auch nicht. pessimismus gehört zu unserer mentalität, genauso wie der zwang immer alles besser machen zu müssen als die anderen und immer und überall ganz vorne stehen zu müssen. für einen deutschen zählt nur eins…immer das beste. und daher kommt glaube auch immer diese meckermentalität. weil es geht doch eigentlich auch immer noch besser ;). manche merken das erst, wenn sie deutschland verlassen um wo anders zu arbeiten ;P.

  2. ich merke das man beispielsweise hier in kanada ein gutes bild von deutschen hat und dass deutsche meist fuer ordnung und gute arbeit stehen. die haben in der regel aber noch nicht laenger in deutschland gelebt oder gearbeitet. ich hasse den pessimismus und ich mag es besonders nicht, wenn es zur mentalitaet gehoert! wenn es sich verhindern laesst, moechte ich nicht mehr nach deutschland zurueck, um dort zu arbeiten/zu leben. meine einstellung kann ich auch in einem anderen land ausleben und geniesse einfach die freundlichkeit der bevoelkerung, die mir entgegengebracht wird, einfach nur weil ich ein deutscher bin 🙂

  3. Manchmal wird es allerdings leider uebertrieben. Dieses: alles perfekt machen, immer am besten … Es bringt mir nichts, wenn ich nach 10 Jahren ein perfektes Produkt auf einen Markt werfe, den andere schon mit fast perfekten Produkten abgegrast haben. Das Land ist verteilt, die Regionen abgesteckt und da will ich noch rein, um der Welt zu zeigen, wie man es richtig macht? Leider klappt das nur in den seltensten Faellen – never change a running system …

    Der Perfektionismus wird oft eben auch uebertrieben, genauso wie (vor der WM) der Antipatriotismus gross geschrieben wurde. Ich kann mich noch daran erinnern als der Bundespraesident vor ein paar Jahren (ich glaube, es war Roman Herzog) sagte er sei ein Patriot. Gleich wurde er als “rechter” abgestempelt, alle Zeitschriften und Zeitungen (allen voran die schwarz-rot-geile Ecke) haben ihn “zur Sau” gemacht und politisch, moralisch oder sonstiges unkorrektes Verhalten vorgeworfen.

    Ich hoffe wirklich, die Pessimismusgeneration verliert an Kraft oder verschwindet komplett. (in den Koepfen wohlgemerkt) Es waere das Beste, was passieren koennte.

  4. Bislang konnte mir leider noch keiner sagen, warum Patriotismus etwas Gutes sein soll. Zu was soll er taugen?
    Die Nachteile sieht man hingegen dann, wenn nach einem verlorenen Fussballspiel (Spiel!) der “Patriotismus” in Nationalismus und Randale umschlägt.
    Ich sehe ausserdem nicht, warum eine Ablehnung von Patriotismus, der übrigens nicht scharf gegen Natonalismus abgrenzbar ist, pessimistisch sein soll.

    Btw, was ist denn die “schwarz-rot-geile Ecke”?

  5. schwarz-rot-geil ecke == bild zeitung

    Ich finde schon, dass es eine klare Abgrenzung gibt. Aber darueber koennen wir ja bald in bei einem Bierchen diskutieren. Natuerlich gibts es auch schlechte Formen des Partiotismus, wie in den verlinkten Artikeln erwaehnt, empfinde ich den Patriotismus der Amerikaner teilweise schon als krankhaft und als absolut nicht gesund. Aber ein wenig Heimatverbundenheit … was soll daran falsch sein? Ich kann da nichts falsches erkennen!

    Ich finde es besser, mit dieser Verbundenheit positive Sachen zu verbinden, als alles stets und staendig schlecht zu reden, den Pessimisten raushaengen zu lassen und einfach schlechte Laune zu verbreiten. Dem zu entgegnen kann auch der “Patriotismus” dienen … Ich finde es gibt hier weitaus mehr Vorteile und Chancen, als Nachteile! Mal ganz abgesehen davon, ist der Nationalismus in seiner Form vor 1933 auch nichts schlimmes gewesen. Leider wird es von vielen Menschen (ja, auch von fok) nun mit dem “schwarzen Fleck” in der Geschichte Deutschlands gleichgesetzt, was allerdings etwas kurzsichtig ist. Egal, wie man es auch dreht, eine gesunde Mischung bringt immer Vorteile, wobei ich finde, dass die Pessimisten stets in der Unterzahl bleiben sollten, denn sie sind die, die Entwicklung hemmen. In wirtschaftlicher, geistiger, moralischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Es bringt einfach nichts zu sagen Patriotismus waere schlecht und ist der Teufel schlechthin. Wenn er in Gewalt umschlaegt, dann ist die Gewalt das, was nicht stattfinden darf und verhindert werden muss, und nicht umgekehrt.
    Es ist eben genauso Quatsch Computerspiele zu verbieten, weil dessen Spieler gewalttaetig werden koennten. Der Vergleich hinkt ein wenig aber ich glaube er trifft es schon relativ gut. Denn es ist nicht die einzelne Sache, die Schaden anrichten kann, sondern das allgemein geschuerte Gedankengut einer Menschenmenge. (Gustave Le Bon hat da vor 120 Jahren mal was interessantes drueber geschrieben)

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